London wurde ca. 47 n. Chr. von den Römern unter dem Namen Londinium gegründet. Sie besetzten diese bis ins Jahr 410 n.Chr. und verkündeten mit dem Rückzug ihrer Legionen, offiziell das Ende ihrer Besatzung. Es gelang der Bevölkerung die römischen Lebenstandards noch bis Ende des fünften Jahrhunderts aufrecht zu erhalten, anschließend wurde die Stadt auf Grund von häufiger Überfällen Germanischer Stämme von den Bewohnern verlassen und verfiel zu einer Ansammlung von Ruinen.
Nach dem Verfall Londiniums, zu einer Geisterstadt, bildeten sich in den folgenden Jahrhunderten kleine Siedlungen im Umland.
"Während mehrerer Jahrzehnte blieb die Strategische Position an der Themse von den Angelsachsen ungenutzt"*6 604 lies sich Bischof Mellitus in London nieder und legte den Grundstein der Späteren St. Paul's Cathedral. 888 wurde das Gebiet hinter der ehemaligen Londinischen Stadtmauer wieder aufgebaut, Lundenburgh war geboren. London etablierte sich im zehnten Jahrhundert zu einem bedeutenden Handelszentrum mit steigender politischer Wichtigkeit. Im Jahre 1042 eroberten die Angelsachsen die Stadt wieder zurück. London wurde 24 Jahre nach der Eroberung durch die Angelsachsen von Wilhelm der Normandie übernommen , womit die Angelsachsen endgültig ihre Herrschaft verloren. Er errichtete drei Festungen , unter anderem auch die Festung "Tower of London". 1100 bis 1209 wurden die "Westminster Hall" , welche der älteste Teil des heutigen britischen Parlamentsgebäudes ist , und die London Bridge errichtet.
Während des Mittelalters stieg die Einwohnerzahl von 15.000 im Jahr 1100, auf 80.000 im Jahr 1300. Diesen Wachstum hatte London dem Handelsaufschwung zu verdanken. Im 16. Jahrhundert veränderte sich London zunehmend. Die obere Gesellschaftsschicht und Adligen wechselten bereitwillig zum Protestantismus und Heinrich VIII. ordnete als erster die Aufhebung von städtischen Klöstern und kirchlichen Einrichtungen an , um die Gebäude und Ländereien in den Besitz der Krone oder einiger gut gestellter Adliger zu bringen. Die alten Klöster, sowie die Bischofsresidenz ließ er umbauen zu heute noch bestehenden Gebäuden wie dem " St. James Palace".
Unter der Herrschaft Elizabeth I. erlebte London den zweiten gewaltigen Aufschwung in der Wirtschaft und proportional dazu der Bevölkerung(1530 ca. 50.000 Einwohner ; 1605 ca.225.000). Durch den Monopolhandel Englands entstanden Unternehmen, wie die East-India Trading Company oder die Muscovy Company. Antwerpen, der bisher wichtigste Nordseehafen war von den Spaniern zerstört worden , weshalb London zum wichtigsten und größten Nordseehafen aufstieg. Im 17.Jahrhundert etablierte sich die Saint Paul`s Cathedral zum Versammlungsort von Arbeitsuchenden und Händlern, die sich in den verschiedenen Bereichen der teilweise eingefallenen Kathedrale niedergelassen hatten.
Während Karl I. regierte zog ein Teil des Landadels in die Stadt und ließ sich in teuren Wohnhäusern im West End nieder, um am Hof des Königs zu leben. Unter Oliver Cromwell , während der englischen Republik , schlossen die Puritaner alle Theater. Deshalb starb das kulturelle Leben in London aus. In den Jahren 1665 und 1666 wütete die große Pest von London, die die letzte in einer Reihe von Pest Epidemien war, die ca. 70.000 Tote forderte (ein fünftel der damaligen Bevölkerung). Im September 1666 folgte dann der große Brand von London, der ca. vier fünftel Londons zerstörte ( mehr Infos im Video rechts[ in der mobil Version unten ])*7.Nach dem Brand waren verschiedene Wiederaufbau-Pläne im Gespräch.Allerdings lehnte man allesamt wegen des zu prunkvollen italienischen Stils ab. Letzten Endes entschied man sich für einen Baustil, in dem nur Steine und Ziegel erlaubt waren, aus denen man entlang der leicht verbreiterten Straßen die neuen Häuser errichtete. Wegen des Brandes verließen die Adligen die "City of London" und ließen sich neue Häuser im West End bauen. Die ärmere Bevölkerung zog sich in den östlichen Teil der Stadt, nahe der Stadtmauer zurück und arbeitete in den dort liegenden Docks. Durch dieses Ereignis entstand die erste deutliche Segregation der Einkommensschichten in London. Ende des 17. Jahrhunderts ließen die eingewanderten französischen Hugenotten London einen weiteren Wirtschaftsaufschwung erleben, durch den London zum damals wichtigsten Finanzzentrum der Welt aufstieg. Dadurch, dass es bis zu dem Zeitpunkt nur die London Bridge als Verbindung zwischen der Nord- und der Südseite der Themse gab, dehnte sich London nördlich dieser nach Osten und Westen aus. Im Westen entstanden neue Stadtteile für die reiche Bevölkerung, wie z.B. Mayfair. Im Osten hingegen drängte sich dagegen die ärmere Bevölkerung immer mehr zusammen. Deshalb entstanden flächendeckende Slums, in denen die Kriminalitätsrate förmlich explodierte. Weitere Unruhen brachen 1780 mit den "Gordon Riots" aus, die unter der Führung von Lord Gordon gegen ein Gesetz zur Emanzipation von Katholiken vorgingen. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich London zur größten Stadt der Welt und zum Zentrum des weltweiten britischen Empires. Die Bevölkerungszahl stieg von 1800 bis 1900 um 5,7 Mio an,
von 1 Mio auf 6,7 Mio. London entwickelte sich in dieser Zeit zum Knotenpunkt für Politik, Finanzen und Handel, weshalb der Wohlstand rasant anstieg. Erst Ende des Jahrhunderts wurde London sein Status als wichtigstes Zentrum von Paris und New York strittig gemacht. Auf der anderen Seite war London auch mit extremer Armut gestraft. Viele Menschen mussten ihr Dasein in den engen , unhygienischen und völlig überbevölkerten Slums fristen. Durch den Bau des Eisenbahnnetzes änderte sich die Struktur der Stadt grundlegend. Es ermöglichte die Bildung von Vororten in benachbarten Siedlungen von wo aus die Einwohner zum Arbeiten in die Stadt pendeln konnten. Doch mit der Ausdehnung der Stadt kam auch eine erneute Segregation der Bevölkerungsschichten. Die Wohlhabenden zogen fast komplett in die Vororte , während die Armen in der Stadt blieben. 1861 wurde in London die erste Straßenbahn in Betrieb genommen und 29 Jahre später die erste U-Bahn. Durch das enorme Wachstum traten jedoch auch kritische Umweltbelastungen durch Abwässer auf,weshalb nach dem "Großen Gestank" 1858 , ein umfassendes Kanalisationssystem gebaut wurde. Durch Londons Status als Hauptstadt des britischen Empires wanderten viele Bewohner der Kolonien nach London aus und profitierten dort von Politik und Wirtschaft. Im 20. Jahrhundert war London weiterhin Hauptanlaufpunkt für viele Flüchtlinge und politische Gegner, die in den Slums des East End gut untertauchen konnten.
In der Zwischenkriegszeit legten einige Briten die Idee einer "Gartenstadt" vor, diese wollte Londons Vororte mit Einzel- und Doppelhäusern bebauen, um das Gefühl auf dem Land zu leben, zu vermitteln. Im East End fanden 1930, während der Wirtschaftskrise extreme Parteien großen Zulauf. Dies gipfelte in Auseinandersetzungen zwischen Rechten und Linken. Während des 2. Weltkrieges war London schweren Bombardements ausgesetzt , weshalb ganze Stadtteile (z.B. Docklands) in Trümmern lagen. Durch die Wohnungsnot in der Nachkriegszeit wurden viele Wohnblocks errichtet , außerdem durften neue Siedlungen nur noch außerhalb des 5-10 km breiten Grüngürtels um London errichtet werden. London entwickelte sich seit seiner Gründung im Jahr 47 n. Chr. durch viele Krisen und politische sowie gesellschaftliche Konflikte hindurch zu einem stetig an Bedeutung gewinnendem Zentrum der globalen Wirtschaft und Politik. Aber in seiner Entwicklung sind allerdings noch viele Probleme und Konflikte bis heute ungelöst .
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London zur Zeit der Römer
London um das Jahr 1300
London um das Jahr 1700
London um das Jahr 1845
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Quellen
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